Der Literaturpreis Ruhrgebiet wurde gestern vergeben.
Über die Preisträger*innen:
Hauptpreis für Mithu M. Sanyal
Mithu Sanyal
wurde 1971 in Düsseldorf geboren. Sanyal ist Kulturwissenschaftlerin, Autorin, Journalistin und Kritikerin (z. B. für Deutschlandfunk und WDR). 2009 erschien ihr Sachbuch Vulva. Das unsichtbare Geschlecht“, 2016 Vergewaltigung. Aspekte eines Verbrechens“. 2021 kam bei Hanser ihr erster Roman Identitti“ heraus.
Aus der Jurybegründung:
Ein Campusroman aus Europas dichtester Universitätslandschaft, ein Identitätsroman aus Deutschlands ältestem Melting Pott, ein bunter, lebensvoller Ideenroman zur aktuellen Diskussion über Herkunft, Hautfarbe, Klasse, Geschlecht, Religion, Kultur, Begehren, Bildung und Weltanschauung: Was macht uns aus? Haben wir die Wahl? Und was, wenn wir uns täuschen? Mithu Sanyal erleuchtet ihre Leser*innen, indem sie sie verwirrt – witzig, spannend, formenreich und innovativ.
Förderpreis für Esra Canpalat
Esra Canpalat wurde 1988 geboren und lebt in Bochum. Ihre Erzählung Walrosshaut“ wurde im November 2020 im Magazin [Kon] Paper. Magazin für Literatur und Kultur, No. 7 Haut“ veröffentlicht. Canpalat hat Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft und Kunstgeschichte im Bachelor sowie Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft im Master an der Ruhr-Universität Bochum studiert. Zurzeit ist sie Doktorandin an der Universität zu Köln.
Aus der Jurybegründung:
Esra Canpalat schreibt über Inter- und Transkulturalität, Antirassismus, Gender, Feminismus. Ihre Texte sind teils autobiografisch, teils dokumentarisch, aber immer auf der Höhe der Zeit. Mit Walrosshaut“ hat sie einen Text vorgelegt, der sprichwörtlich unter die Haut geht. Gleichsam schonungslos und liebevoll schreibt Canpalat von der Beziehung zwischen Kind und Vater, von den Spuren in unserem Leben und an unseren Körpern, von Erinnerung und Vergänglichkeit. Dieser Text hat uns überzeugt.
Ehrenpreis Beate Scherzer und Peter Kolling
Beate Scherzer und Peter Kolling betreiben die vielfach ausgezeichnete Buchhandlung Proust Wörter + Töne in Essen. Seit Jahrzehnten engagieren sie sich auch weit über ihre Buchhandlung hinaus für die Literatur in Essen und im gesamten Ruhrgebiet. Sie führen zahlreiche literarische Veranstaltungen und Festivals durch, bringen Literatur in den öffentlichen Raum (das literarische Parkhaus“ in Essen), kooperieren ruhrgebietsweit mit verschiedenen literarischen Partnern und engagieren sich im Netzwerk literaturgebiet.ruhr, das sie mitbegründeten. Beate Scherzer ist zudem als Literaturkritikerin im Deutschlandfunk und als Jurymitglied beim Deutschen Buchpreis bekannt.
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